• EN

Der Besuch der alten Dame

Friedrich Dürrenmatt

„Die Welt machte mich zu einer Hure, nun mache ich sie zu einem Bordell.“

Die schrille Tragikomödie „Der Besuch der alten Dame“ brachte dem Dramatiker Friedrich Dürrenmatt 1956 den internationalen Durchbruch und ist inzwischen ein Klassiker der Weltliteratur, der nicht zu Unrecht gegenwärtig eine Renaissance erlebt. – Eine abgründige Rachegeschichte voll schwarzem Humor über den Egoismus und die verführerische Macht des Geldes.

Der Regisseur Albrecht Hirche inszenierte u.a. an großen Theaterhäusern wie dem Theater Basel, an der Volksbühne Berlin, am Schauspiel Köln, am Centraltheater Leipzig und in der freien Szene. Er arbeitet in den vergangenen Jahren kontinuierlich am Theater an der Ruhr: u.a. „Die Verwandlung“ nach Kafka oder „Die Verwirrungen des Zöglings Törless“

Eine Koproduktion mit dem FFT Düsseldorf. Gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen.

Informationen

Premiere

31.10.2018

Ort

Theater an der Ruhr
Akazienallee 61
45478 Mülheim an der Ruhr

Besetzung

Team

Stimmen

Britta Heidemann, WAZ, 2018

"Angeblich entscheiden die ersten Sekunden über Gefallen oder Nichtgefallen – manchmal können es aber auch die letzten Sekunden sein, die eine Begegnung noch einmal in einem neuen Licht erscheinen lassen. Ganz am Ende der jüngsten Premiere im Mülheimer Theater an der Ruhr, mitten im Schlussapplaus, stimmt Schauspieler Klaus Herzog plötzlich ein fröhliches „Money Money Money“ an. Das Ensemble fällt ein in die trashige Hommage an Abba, hüpft, tanzt, verrenkt sich in wilder Fröhlichkeit – und kurz keimt der Verdacht, hier verkaufe sich eine Inszenierung an den vermeintlichen Publikumsgeschmack, verwechsele leicht und seicht, verneige sich gar zu tief vor dem, was Pop- und Jugendkultur ausmacht. Dann aber erstarren die Darsteller, wird ihr Lachen zur Grimasse – und endlich entlarvt sich die Party als Satire."

Heike Westhofen, Lokalkompass, 2018

"Mit einfachsten Stilmitteln und quasi ohne Bühnenbild bespielen bis zu 40 Menschen die Bühne in gut austariertem Tempo. Grotesk geschminkte Schauspieler, ein Spielmannszug aus Duisburg, der mit einem Marsch über die Bühne zog und der Chor der Petrikirche […] sorgten für Unterhaltung in dieser ausgewogenen Groteske, die ab und an clowneske wurde, aber nie unfreiwillig lächerlich war. […] Dürrenmatts Grundidee der Täter, die zum Opfer werden und der Opfer, die gleichzeitig Täter sind, führten zum gemeinschaftlichen moralischen Versagen aus Geldgier und letztlich zum Zusammenbruch der Demokratie. Ein topaktuelles Thema, das Hirche hier inszeniert hat. […] Das Publikum bedankte sich begeistert mit reichlichem Applaus für diese temporeiche, gelungene und sehr unterhaltsame Inszenierung."