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Leonce und Lena

Georg Büchner

Die Frage was unser ICH ausmacht, ob wir überhaupt einen freien Willen haben, bei all den Fremdbestimmungen die wir auf die Reise durchs Leben mitbekommen, bewegt die neue Inszenierung von Büchners „Leonce und Lena“ und auch die Kolumne „Hilfe, ich werde wie meine Eltern!“ Ist der Mensch ein Automat? Haben wir eine Chance den Vorbestimmungen zu entkommen? Werden wir nicht unausweichlich wie unsere Väter und Mütter? Können wir wirklich tun, was WIR tun wollen? Funktionieren wir nicht letztlich längst wie programmierte Algorithmen?

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Georg Büchners Lustspiel gilt als "Perle der deutschen Komödienkunst". Der mit nur 23 Jahren früh verstorbene ästhetische und politische Vordenker der deutschen Literatur, entwirft ein übermütiges, von feiner Ironie durchzogenes Spiel zwischen commedia dell'arte, Shakespeare und Roadmovie. Leonce und Lena fliehen voreinander, ohne sich je begegnet zu sein. Aber ihre Flucht führt sie zueinander. Die Liebe eint sie in einer Art anarchischem Widerstand gegen eine erstarrte, sinnentleerte Welt, die Menschen zu Puppen, zu Automaten macht: Wir lassen alle Uhren zerschlagen, alle Kalender verbieten und zählen Stunden und Monde nur noch nach der Blumenuhr, nach Blüte und Frucht...und es wird ein Dekret erlassen, dass, wer sich krank arbeitet, kriminalistisch strafbar ist...

Erstmalig inszeniert der österreichische Regisseur Philipp Preuss am Theater an der Ruhr. Philipp Preuss wurde 1974 in Bregenz (Vorarlberg)geboren, aufgewachsen in Wien. Er studierte Philosophie und Theaterwissenschaften in Wien sowie Regie und Schauspiel am Mozarteum Salzburg. Seit 2001 freier Regisseur. Inszenierungen u. a. am Schauspielhaus Bochum, Deutschen Theater Berlin, Schauspiel Dortmund, Schauspiel Frankfurt, Schauspiel Leipzig, Schaubühne Berlin oder Residenztheater München. Zudem seit dem Jahr 2000 Ausstellungen mit fiktiv-virtuellen Künstlerfiguren, die von Schauspieler/innen dargestellt werden. Ausstellungen u. a. in Bregenz, Mailand, Wien. Zudem eigene Stücke, u. a. Die Welt: Zellteilung im Zeitalter der Einzelhaft (UA, 2001, Burgtheater Wien), McFamily oder Du glaubst nicht mehr an Dich als wärst Du Gott (UA, 2012, Kosmos Theater Bregenz), Warhola oder Gruppensex der Egoshooter (UA, 2013, Museum Moderner Kunst Frankfurt). Seit der Spielzeit 2015/16 Hausregisseur am Schauspiel Leipzig. 2003 Auszeichnung mit dem Förderpreis für bildende Kunst der Internationalen Bodenseekonferenz. 2005 Einladung seiner Inszenierung von Dantons Tod (2004, Schauspiel Frankfurt) zum Radikal-jung-Festival am Münchner Volkstheater. 2007 Auszeichnung mit dem Förderpreis des Landes Nordrhein-Westfalen für junge Künstlerinnen und Künstler für seine Inszenierung von Hedda Gabler (2006, Theater Dortmund). 2012 Auszeichnung mit dem Publikumspreis und dem Preis der Jugendjury beim NRW Theatertreffen für seine Inszenierung von Der Geizige (2011, Schlosstheater Moers), 2013 Einladung zum NRW Theatertreffen mit Prometheus. Kein Licht von Aischylos/Elfriede Jelinek.

Besetzung

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