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Die Frau vom Meer

nach Henrik Ibsen
Mit Texten von Donna Haraway, Valère Novarina u.a.


 

Zum ersten Mal spielen wir auf dem See im Raffelbergpark und nähern uns dem fremden Element Wasser. Die Spielfläche: Ein Haus auf dem Gewässer. Natur und Kunst verschmelzen während der Weißen Nächte. Die Zuschauer betrachten, ausgestattet mit Kopfhörern, die Szenerie vom sicheren Ufer aus, Ibsens Menschen hingegen bewegen sich auf schwankendem Terrain, das Meer besitzt dabei eine geheimnisvolle Anziehungskraft.

Wie so oft bei Ibsen kreisen die Figuren im Stück um sich selbst, auf der Suche nach der eigenen Natur, der eigenen Bestimmung - nach Sicherheit oder Freiheit. Nach dem Tod seiner ersten Frau heiratet Dr. Wangel Ellida, die Tochter eines Leuchtturmwächters. Sie sehnt sich nach dem Meer zurück und nach jenem Seemann, dem sie vor zehn Jahren begegnete. „Das Grauenvolle liegt viel tiefer, Wangel! Das Grauenvolle, das ist der Sog.“

Donna Haraway, Naturwissenschaftshistorikerin und feministische Ikone , deren Texte neben weiteren Autor:innen Ibsens Stück erweitern, entwirft die Vorstellung einer umfassend vereinigten Natur, in der Pflanzen, Tiere, und  Menschen verschmelzen, die unorganische Natur ist auch einbezogen. Sie entwirft eine Politik gleichen Rechts für alle Teile des Ganzen, die die Trennung zwischen Mensch und Tier visionär überwindet und die unverselle Natur als radikale Überwindung des Anthropozäns begreift. 

Bolette: Ich finde wir leben nicht viel anders als die Goldfische da im Teich. Der Fjord ist so nah, und in ihm schwimmen die großen wilden Fischschwärme herein und wieder hinaus. Doch davon erfahren die armen zahmen Hausfische überhaupt nichts.


Gefördert im Rahmen von NEUE WEGE durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW in Zusammenarbeit mit dem NRW KULTURsekretariat.

Informationen

Premiere

Premiere: 19.08.2022

Ort

See im Raffelbergpark
Akazienallee 61
45478 Mülheim an der Ruhr

Besetzung

Team