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Anatomie eines Wortes / Der Ritt über den Bodensee

Anza Pamber, Peter Handke

 

 

1972 schrieb Peter Handke "Der Ritt über den Bodensee", in dem er, wie oft in seinen frühen Theaterstücken, das Verhältnis von Sprache und Macht offenlegt. Die Regisseurin Simone Thoma versetzt diesen Text in die Welt der Werbung und begibt sich mit dem Ensemble an die Schnittstelle von Kunst und Kommerz. Denn wie Peter Handke den Figuren seines Textes treffend voranstellte: „Die Personen sind zugleich ihre Darsteller.“
Die Agentur WWDL sucht unter hohem Zeitdruck nach einem eingängigen Slogan für ein neues Automodell. Inspiriert vom Pferd, mit dem einst Gefühle wie Stolz, Lust und das Streben nach Freiheit verbunden waren, bis es auf die Energieeinheit PS reduziert wurde, stößt man in der Agentur auf den lange verschollenen, zensierten Werbefilm "Anatomie eines Wortes". Man schaut ihn an und stürzt in eine Krise. Krisenzeiten sind Clownszeiten. Mit Scharfsinn und Humor geraten Sprache und mit ihr die Machtverhältnisse ins Wanken.

Simone Thoma führt in ihrem neuen Projekt Schauspiel, Film - Regie Peter Wedel- und eine von Matthias Flake komponierte moderne Märchenoper - Text Roberto Ciulli - zusammen und betreibt dabei Werbung für eine Sache ganz eigener Art.

Besetzung Film: Laura van Meurs, Carl Grübel, Joshua Hupfauer, Susanne Blodt, Luise von Stein, Bernhard Glose, Matthias Flake

Kinderchor: Philine Beck, Josefine Brüggemann, Martha Flake, Therese Flake, Romi Rettenmeier, Helena Schimunek, Anton Stegbauer

Eine Kooperation mit der Folkwang Universität der Künste.
Realisiert aus Mitteln des Theaterpreis des Bundes.

 

Informationen

Premiere

Premiere: 02.09.2022

Ort

Theater an der Ruhr
Akazienallee 61
45478 Mülheim an der Ruhr

Besetzung

Team

Stimmen

Andrea Müller, WAZ

„So unterschiedlich die drei Teile des Stückes auch sind, es gibt eine inhaltliche Klammer, die alles miteinander verbindet. Es ist das Wort, die Sprache. […]. Sprache wird gebraucht, aber auch missbraucht.
Das macht die Produktion auf unterschiedlichste Weise deutlich und wird zum vielseitigen und anregenden Theaterabend.“

Dorothea Marcus, WDR5

"Wunderschön und surreal ist die Ästhetik des Films, zynische Komik entfaltet er wenn dem Gefolterten zum Schluss seine zusammengebundenen Füße aus Gummi um den Hals gehängt werden, er befreit in den blauen Himmel sieht und vom LKW überfahren wird."