Germania. Römischer Komplex (UA)
Anagoor
Das italienische Kollektiv Anagoor gehört zu den kontinuierlichen künstlerischen Kollaborateuren des Theater an der Ruhr. Ihre bildgewaltigen, hochmusikalischen und international gefeierten Arbeiten waren mehrfach am Theater an der Ruhr zu Gast. Nach „Sokrates der Überlebende“ folgt mit "Germania.Römischer Komplex" ihre zweite Inszenierung am Theater an der Ruhr. Anagoor ist u.a. Gewinner des Silbernen Löwen der 46. Internationalen Theaterbiennale von Venedig.
Der Ausgangspunkt von Germania.Römischer Komplex (UA) ist Tacitus’ ethnographischer Bericht „Germania“, erschienen Ende des ersten Jahrhunderts n. Chr. In seiner Gegenüberstellung des Römischen Reiches mit, aus seiner Sicht, dem Fremden per se, dem Germanen, behauptete Tacitus eine undurchlässige Grenze, die bis heute eine Blaupause für die Erfindung des Fremden ist. Nicht ohne Grund wird dem Text nachgesagt, einer der gefährlichsten unseres Kulturkreises zu sein.
Macht will vergessen, der Dichter will erinnern. Mit Texten von Durs Grünbein, Antonella Anedda, Frank Bidart und Tacitus im Gepäck begibt sich Simone Derai zurück zum Knochenfeld der Varusschlacht. An den Ort, an dem für ihn die gemischten Gebeine der gefallenen Römer und Germanen von den gemeinsamen Geschicken derer berichten, die damals wie heute Ländergrenzen schützen oder überschreiten.
Schauspieler im Video
Petra von der Beek
Dagmar Geppert
Klaus Herzog
Fabio Menéndez
Steffen Reuber
Gabriella Weber
Gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW.
Premiere
05.02.2022
Dauer
ca. 110 Minuten
Ort
Theater an der Ruhr
Akazienallee 61
45478 Mülheim an der Ruhr
Besetzung
- Simone Thoma
- Bernhard Glose
- Marco Menegoni
- Roberto Ciulli
Team
- Simone Derai
Regie - Paola Barbon
Dramaturgie - Patrizia Vercesi
Dramaturgie - Marco Menegoni
Regie Mitarbeit - Mauro Martinuz
Musik & Sounddesign - Simone Derai
Videoregie - Giulio Favotto
Kamera - Jochen Jahncke
Licht - Svea Menne
Regieassistenz