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Der Untergang des Egoisten Johann Fatzer

Bertolt Brecht

Nach dem großen Kooperationsprojekt der Theaterallianz vier.ruhr „Ein Mensch wie ihr“, das wir gemeinsam mit den Mülheimer Theatertagen und dem Ringlokschuppen Ruhr im Oktober und November in der Stadthalle in Mülheim gezeigt haben, wandert ein Teil des mehrteiligen Theaterparcours in einer veränderten Version ins Theater am Raffelberg.


Es ist Krieg und es ist Winter. In Mülheim an der Ruhr desertieren vier Soldaten und hoffen auf eine mögliche Revolution. Einerseits scheinen die Voraussetzungen für einen Aufstand nicht so schlecht, andererseits ist das vom Krieg geschundene Volk doch noch nicht so weit, dass es sich gegen den bestehenden Staat und seine Macht mobilisieren würde. Für die vier Deserteure hat das Warten begonnen – und damit die Konflikte, die sich innerhalb der Gruppe entspannen. Nicht selten wendet sich die Gewalt, die nach Außen drängt, ins Innere.


Bertolt Brecht siedelt die Geschehnisse um den „Egoisten Johann Fatzer“ im letzten Winter des ersten Weltkriegs an und rückt uns mit dem Text den Ort der Handlung ganz nah – und damit auch den Zwiespalt zwischen Solidarität und Verrat. Kann es in einer solchen Lage Sieger geben?

Gefördert im Rahmen von NEUE WEGE durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW in Zusammenarbeit mit dem NRW KULTURsekretariat.

Informationen

Premiere

Raffelberg Premiere

Ort

Theater an der Ruhr
Akazienallee 61
45478 Mülheim an der Ruhr

Stimmen

Thomas Emons, WAZ

„Das Theater an der Ruhr bringt das Brecht-Fragment „Der Untergang des Egoisten Johann Fatzer“ nach einer ersten Kurzversion jetzt in einer abendfüllenden Fassung auf die Bühne.
„Das war ein sinnlicher Theaterabend“, kommentierte eine Zuschauerin. […] Das Premierenpublikum erlebte eine buchstäblich filmreife Inszenierung. Die Bühnenbildnerin und der Tontechniker – Ramallah Aubrecht und Uwe Muschinski – machten es möglich. Auch wenn die Protagonisten sich für ihr konspiratives Tun hinter den Vorhang zurückzogen, konnten die Zuschauer sie dennoch genau beobachten. Das hatte etwas von Big Brother. Der Einsatz von Mikrofon- und Kameratechnik trug zu diesem Eindruck bei. Hinzu kam der eingespielte (entfernt zu hörende) Geschützdonner, der das Geschehen wirkungsvoll untermalte. Der Inszenierung gelang es, das Publikum tief in die Handlung hineinzuziehen.“