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Vom Licht (UA)

Anselm Neft
Internationale Kooperation des Ensembles des Theater an der Ruhr mit Anagoor.

Das italienische Kollektiv Anagoor gehört zu den kontinuierlichen künstlerischen Kollaborateuren des Theater an der Ruhr. Ihre bildgewaltigen, hochmusikalischen und international gefeierten Arbeiten waren mehrfach am Theater an der Ruhr zu Gast. Nach „Sokrates der Überlebende“ und „Germania“ folgt mit „Vom Licht“ ihre dritte Inszenierung am Theater an der Ruhr. Anagoor ist u.a. Gewinner des Silbernen Löwen der 46. Internationalen Theaterbiennale von Venedig.

Adam und Manda wachsen mit ihren Zieheltern Valentin und Norea auf einem Selbstversorgerhof auf. Sie besuchen keine öffentliche Schule, sondern werden von den Eltern zuhause unterrichtet. Ihre religiöse Überzeugung, dass alle Materie böse und falsch ist, die Welt ein schlechter Ort und nur die Heimkehr in ein entmaterialisiertes Lichtreich das Ziel ihrer Existenz sein kann, geben sie an ihre Kinder weiter. Anselm Nefts Roman „Vom Licht“ ist eine literarische Herausforderung, die lange nachwirkt. Wie immer wird die Begegnung mit literarischem Material für Anagoor zu einer Gelegenheit, einige der empfindlichsten Nerven des Westens zu berühren. Ausgehend von einer schwierigen Familienkonstellation, einer Geschichte der Isolation und Absonderung von der Welt, die in den Bergen Österreichs spielt, entwickelt sich „Vom Licht“ unerwartet zur radikalen Reflexion über das Konzept von Familie, Elternschaft und Erziehung.
 

Gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW.
Realisiert aus Mitteln des THEATERPREIS DES BUNDES.

Informationen

Premiere

19.03.22

Dauer

180 Minuten

Ort

Theater an der Ruhr
Akazienallee 61
45478 Mülheim an der Ruhr

Besetzung

Team

  • Simone Derai
    Regie
  • Marco Menegoni
    Regie Mitarbeit
  • Mauro Martinuz
    Musik
  • Svea Menne
    Regieassistenz

Stimmen

Peter Ortmann, trailer, 2022

"Die Geschichte von Valentin (Steffen Reuber) und Norea (Dagmar Geppert) auf ihrem Selbstversorgerhof in der österreichischen Provinz, wo sie ihre Adoptivkinder Manda (Berit Vander) und Adam (Leonard Hugger) unter der Prämisse aufziehen, dass alle Marterie böse und falsch ist und angeblich nur die Heimkehr in ein entmaterialisiertes Lichtreich das Ziel ihrer Existenz sein kann. [...] Regisseur Simone Derai erzeugt dafür Bilder von seltsamer Schönheit. [...] Wie tragisch diese Geschichte wirklich ist, schauen Sie lieber selbst, diese Inszenierung ist jede Reise wirklich wert."

Jens Dirksen, WAZ, 2022

"Das einfache Leben fern von Ablenkung und Abhängikeiten soll aus Adam und Manda bessere Menschen machen, Valentin und Norea, die weniger aus Liebe denn für dieses Projekt zusammenkamen, haben sie aus dem Kinderheim geholt - zu viel Rauschen des Blutes und Zuneigung stören ja nur die pädagogische Rationalität. Von den Kindern die Adam und Manda einmal waren, sind nur noch Puppen übrig. Sie tragen sie fürsorglich mit sich herum, ihre kreatürliche Lebensfreude ist fast abgestorben. Sie Sehnsucht danach ventiliert Manda [...]."