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Aufbruch im Iran

Kurzfilmprogramm mit Filmen iranischer Regisseurinnen

Im Bereich des Animations, Dokumentar, Experimental- und Spielfilmes sind weltweit ca. 1400 IRANISCHE REGISSEURINNEN aktiv. »Der Wunsch nach Ausdruck, der Kampf gegen Unterdrückung und das Bedürfnis, eine Botschaft zu vermitteln, sind Gründe für dieses Wachstum. Doch warum sind männliche Filmemacher noch immer präsenter?« So fragt Ghasideh Golmakani, Filmemacherin und Kuratorin. Gemeinsam mit Amin Farzanefar hat sie ein Kurzfilmprogramm zusammengestellt, das diesen Themen nachspürt und sie adressiert. Wir zeigen dieses Programm im Rahmen unserer zu Beginn des Jahres begonnenen Reihe Aufbruch im Iran. Nach den Vorführungen gibt es ein Gespräch zwischen Ghasideh Golmakani und Amin Farzanefar.

Roqiyeh Tavakoli Hanged 13 min // Parastou Cardgar Icky, 5` // Rojin Shafiei The Toaster I used to live in 7` // Sara Aghababayan Taxi is here 14` // Yasaman Hasani Moments and Forever 5´ // Ghasideh Golmakani Horn 8` // Fatemeh Tousi The American Bull 15’

Hanged
Drama CAN 2019, 13 min
Regie: Roqiyeh Tavakoli
Parvaneh ist 40 Jahre alt, wiegt 300 Pfund und hat es im Alltag schwer. Doch da gibt es noch etwas …

Icky
Animation IR 2019,6 min
Regie
: Parastou Cardgar
Alle tragen statt eines Kopfes einen gelösten Zauberwürfel, doch ein Kind ist irgendwie anders.

The Toaster I Used to Live In
Doku CAN 2016, 7 min
Regie Rojin Shafiei
Vier junge Frauen erzählen offen über ihre ersten außerehelichen sexuellen Erfahrungen.

Taxi is here
Drama IR 2019 14 min
Regie: Sara Aghababayan

Eine mysteriöse Frau im Taxi: Der Fahrer kommt ihr bekannt vor, also lädt sie ihn zu sich ein – sie will ein Geheimnis mit ihm teilen.

Moments and Forever
Animation IR/AU 2019 2 min
Regie: Yaseman Hassani
Eine Frau kämpft um ihre Freiheit und Identität. Während sie durch die flüsternden Silhouetten der Männer tanzt, geht sie unbeirrbar ihren Weg.

Horn
Drama IR 2018 8 min
Regie: Ghasideh Golmakani
Eine Teheranerin muss dringend einen Parkplatz für ihr Auto finden. Männer auf der Straße stören ihre Konzentration…

The American Bull
Fiction IR 2019, 15 min
Regie Fatemeh Tousi

Im Grenzland zum Irak betreiben die Dörfler Viehzucht. Der Junge Saheb verdient sein Geld mit dem einzigen amerikanischen Bullen. Ein poetischer Film über eine besondere Freundschaft.

Ghasideh Golmakani (*in Teheran)
stammt aus einer Familie von Künstlern und Journalisten. Mit 18 ging sie nach Paris, um an der Sorbonne Kunstgeschichte und Kulturwissenschaften zu studieren. Nach ihrer Rückkehr in den Iran begann sie, Filme zu drehen. 2019 erschien ihr Buch über Ali Abbassi, einen bedeutenden vorrevolutionären Filmproduzenten; Golmakani arbeitet auch international als Filmkuratorin. In ihren Filmen behandelt sie hauptsächlich Tabus im traditionellen Iran – Themen wie Kindesmissbrauch, Belästigung im öffentlichen Raum und allgemein tagtägliche Gewalt gegen Frauen.

„Selbst wenn Sie versuchen, Ihr Geschlecht zu vergessen und Ihre Arbeit zu tun, erinnert Sie die Gesellschaft im Alltag gewaltsam daran. Ich versuche, der Gesellschaft die zerstörerischen Auswirkungen dieser Gewalt an Frauen in Erinnerung zu rufen.“

Amin Farzanefar (*1965 in Köln) arbeitet als Kulturjournalist, Kurator und Dozent, vorzugsweise zum Kino des Nahen und Mittleren Ostens sowie zum Kino der Migration. Er ist Mitbegründer mehrerer Filmfestivals und Filmreihen, unter anderem „Tüpisch Türkisch“, „Mobile Urban Cinema“ und des „Refugee`s Cinema Project“. Seit 2014 programmiert er das iranische Filmfestival Köln, „Visions of Iran“.

Kurzfilmprogramm in Kooperation mit Visions of Iran. Iranisches Filmfestival Köln.

Gefördert von: Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen im Rahmen von NEUE WEGE in Zusammenarbeit mit dem NRW KULTURsekretariat und dem Fonds Soziokultur e.V.

Informationen

Ort

Theater an der Ruhr
Akazienallee 61
45478 Mülheim an der Ruhr