• EN

Pasolini. Io so - Mitteilungen an die Zukunft (UA)

Nach Texten von Pier Paolo Pasolini

"In diesen Bildern voller surrealer Bühnenmagie, verkörpert Eva Mattes Pasolinis Mutter mit all der Präsenz und Bewegungsintelligenz einer wirklich großen Schauspielerin." (WAZ)

Am 2. November 1975 wurde Pier Paolo Pasolini in Ostia, nahe Rom, bestialisch ermordet. Später wird Alberto Moravia sagen: „… die Mörder waren der Arm, der Pasolini tötete, aber die Auftraggeber waren Tausende, im Grunde die ganze italienische Gesellschaft.“ Niemand in Italien war bekannter als Pasolini, der Lyriker, Schriftsteller, Filmemacher, Essayist und Maler, der viele Jahre politische Kolumnen in den bekanntesten italienischen Zeitungen schrieb und unzählige Interviews gab. Niemand wurde von der politischen Öffentlichkeit so angegriffen – 33 Prozesse wurden ihm gemacht, u.a. seiner Homosexualität und seiner Filme wegen. Zum Zeitpunkt seiner Ermordung arbeitete er gerade an dem Schnitt des Films Salo, die 120 Tage von Sodom und schrieb an dem monumentalen Roman Petrolio: Das Kapitel 21 verschwand, in dem Pasolini vermutlich verborgene Zusammenhänge zwischen Politik, Institutionen und – womöglich – der Mafia enthüllte. Keiner kennt es bis heute. Dass der Mord ein organisiertes Verbrechen war, liegt nahe, auch wenn er immer noch nicht aufgearbeitet ist.

Die Inszenierung führt ins Innere der Welt Pasolinis, seine ungeheure Schaffenskraft lässt uns bis heute erkennen, wie stark sein Ausdruckswille und seine politische Intention war.
 

Im Anschluss an die Premiere laden wir alle Gäste herzlich zur Premierenfeier mit DJ Ben Postler und Italohits ein.
 

Nachgespräche zur Inszenierung finden am 09.02. und 27.02. bei einem Glas Negroni mit Roberto Ciulli, Dramaturgin Paola Barbon und dem Ensemble statt. Am 13.03. sprechen Roberto Ciulli und Eva Mattes im Anschluss über die Geheimnisse des Spielens.

Informationen

Premiere

07.02.2024

Dauer

100 Minuten

Ort

Theater an der Ruhr
Akazienallee 61
45478 Mülheim an der Ruhr

Besetzung

Team

Stimmen

Sarah Heppekausen, nachtkritik:

"Ciullis Zugang zu Pasolini ist voller Anspielungen, ein liebe- und respektvoller Zugriff auf dessen weitreichende Schöpfungskraft, der aber doch oft im Geheimnis stecken bleibt." 

 

Dorothea Marcus, TAZ:

"Regisseur Ciulli ist Meister der feinen Gratwanderung aus Ironie und Metaphysik. Auch in „Io so“ erschafft er eine surreale Welt zwischen Leben und Tod, zwischen Trost und Trauer um die ganze Welt. Ciulli setzt dem Künstler Pasolini ein Denkmal, indem er ihn aus dem Totenreich zu uns sprechen lässt. Um Wut auf die Verhältnisse oder konkreten Widerstand geht es nicht mehr – eher um die zarte, unvollkommene und unbesiegbare Gegenstimme der Kunst."

 

Dietmar Zimmermann, Rheinische Post:

"„Mitteilungen an die Zukunft“ heißt der zweite Teil des Titels von Ciullis Text-Collage. In der Tat finden sich bei Pasolini politische Anspielungen von visionärer Kraft: die Klimakatastrophe, die Radikalisierungstendenzen in der Politik, die Flüchtlingsströme aus Arabien – all das hat der Mann präzise vorausgesehen. Doch auch der Blick zurück, der Halt, den ihm – trotz der oft kritisierten Organisation der Kirche – die Religion gab, findet in der Mülheimer Arbeit ihren Platz. […] Ciullis Aufführung ist eine Liebeserklärung voller Empathie geworden."

 

Jens Dirksen, WAZ:

"In diesen Bildern voller surrealer Bühnenmagie […] verkörpert Eva Mattes Pasolinis Mutter mit all der Präsenz und Bewegungsintelligenz einer wirklich großen Schauspielerin.

 

Programmzettel Pasolini. Io so - Mitteilung an die Zukunft (UA)
Geheimnis • Texte
Download
PDF • 1,47MB