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Das eingebildete Tier (DEA)

Ein ekstatisches Menschheits-Spektakel
von Valère Novarina | Übersetzung von Leopold von Verschuer

 

„Stück wie Inszenierung begeistern mit Sprachwitz, Bühnenpräsenz und gut durchdachter Unterhaltung.“ (Die deutsche Bühne)

Menschen. Tiere. Chaos. Wilder Zirkus. Licht und Vergnügen. Aufstand. Veränderung. Valère Novarinas Texte sind wahre Höllen-Mixer von Auseinandersetzungen und das nicht endende Abenteuer, Sprache als eigenständig wirkende Kraft erlebbar zu machen, welthaltig und voll von unbändigem Witz. In Frankreich der große Theatermensch der Gegenwart, mit wochenlang ausverkauften Theaterhäusern im ganzen Land, ist Novarina für das deutsche Theater immer noch eine Entdeckung. Grund genug, am Theater an der Ruhr erstmals ein großes Stück des außergewöhnlichen Autors und Theatermachers aufzuführen! In einer geradezu akrobatischen Übersetzungsleistung macht Leopold von Verschuer diesen Text einem deutschsprachigen Publikum zugänglich.

Der Mensch verfügt über ein sehr besonderes Instrument, das ihn vor allen anderen Lebewesen zum Meister der Utopie macht: Aus seinem Mund sondert er unablässig Sprache ab, mit der er das Unmöglichste und Aberwitzigste auszudrücken vermag. Sein Sprechen holt alles herbei, was es (noch) nicht gibt. Mit der Sprache stemmt sich dieses „eingebildete Tier“, das er ist, mit aller Wucht gegen den Tod: Der unaufhörlichen Bedrohung durch das Nichts setzt er ALLES entgegen und lädt uns dazu ein, ihm auf der Bühne dabei zuzusehen, wie aus der Einbildung noch nie gehörte Laute, Töne und Wörter entstehen.

Der große französische Theatermensch Molière schrieb und spielte den „eingebildeten Kranken“ bis zu seinem echten Tod auf den Brettern, die, wie es oft heißt, „die Welt bedeuten“. In einem aberwitzigen und absurden Reigen versammelt sich nun im Theater an der Ruhr eine sehr lebendige Truppe von neun Spielerinnen und Spielern - und zeigt uns die ganze Kraft des „eingebildeten Tiers“: Tänzerisch und musikalisch, verzweifelt und komisch liefern sie sich der Sprache aus und lassen so eine Welt entstehen, die wir noch nie gesehen und gehört haben – eine Utopie. 

 

Doppelvorstellung "Annarchie und Sehnsucht"
Das eingebildete Tier (DEA) wird auch als Doppelvorstellung zusammen mit dem Stück Ein anderes Blau (UA) an folgenden Terminen aufgeführt:
07.11., 15.11., 22.11., 29.11.
 

Nachgespräch
Am 21.11. laden wir in einem Nachgespräch dazu ein, den Autor Valère Novarina und seinen Übersetzer Leopold von Verschuer kennenzulernen

Informationen

Premiere

07.11.2025

Ort

Theater an der Ruhr
Akazienallee 61
45478 Mülheim an der Ruhr

Besetzung

Team

UTOPIE 1
07.11.-30.11.25 07.11.-30.11.25
Mehr
Fr 21.11. 19:30
+ KI-Installation, Virtual Reality, Führung, Virtual Reality
Tagesprogramm
17:30 • Kunst-Installationen • KI-Installation
17:30 • QUEUE • Virtual Reality
18:30 • Ausstellungsführung • Führung
20:00 • QUEUE • Virtual Reality
Do 27.11. 19:30
+ KI-Installation
Tagesprogramm
18:30 • Kunst-Installationen • KI-Installation

Interview mit Julie Grothgar und Charlotte Sprenger

 

Die beiden Regisseurinnen der Stücke „Ein anderes Blau“ und „Das eingebildete Tier“ im Gespräch mit den Dramaturg*innen Constanze Fröhlich und Alexander Weinstock.

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Doppelvorstellung
„Anarchie und Sehnsucht“

Das eingebildete Tier (DEA) & Ein anderes Blau (UA)

 

„Lange hat man das Theater an der Ruhr nicht mehr derart opulent erlebt. 
Auf nach Mülheim, man muss es erlebt haben.“ (Die deutsche Bühne) 

Nächster Termin am Sa 22.11.

Weitere Stücke während UTOPIE 1

Antropka (UA)

Mixed-Reality-Theaterstück

Maria Vogt
 

Nächster Termin am Mi 19.11.

Showdown – eine Übung des Erbstreits

subbotnik

Nächster Termin am Mi 19.11.

Ein anderes Blau (UA)

Meditation über die Sehnsucht

 

„herausfordernd, philosophisch, schwierig – und irgendwie tröstlich“ (DLF)

Nächster Termin am Do 20.11.

Stimmen

Dorothea Marcus, DLF Kultur:

„Die Sprache ist hier eher Musik als ein Instrument der Verständigung. Sie erscheint als eine philosophische Brücke, zeigt auf das Unaussprechliche hinter den Dingen und zieht in eine völlig eigene Welt. Präzise scheinen hier Gestik und Mimik der Schauspieler:innen choreografiert. Regisseurin Julie Grothgar hat einen aberwitzigen Sprachtanz geschaffen – von und für suchende Menschen auf einer Reise ins Nichts.“

 

Max Florian Kühlem, nachtkritik:

„Julie Grothgars Inszenierung löst [...] etwas Erstaunliches aus: eine Veränderungsstimmung. Die Möglichkeit einer anderen Welt wird plötzlich konkret.“

„Die Menschen auf der Bühne sind Reisende, die das Menschsein erleben und damit auch den Tod. "Wir können nur sagen, dass durchquerend wir es Welt genannt haben. Den Tod durchqueren wir auf Sicht." [...] Natürlich kann sich wohl jeder Mensch, wenn er sie denn zulässt, in diesen Gedanken wiederfinden – und wird im Angesicht dieses freundlichen Stücks darüber aber nicht trübsinnig, sondern erkennt das spielerische, utopische Potential darin. Das wunderbare Ensemble jedenfalls spricht und singt auch mehrstimmig "gegen die Schwärze" an und erntet nach 100 super kurzweiligen Minuten riesigen Jubel.“

 

Martin Krumbholz, Die deutsche Bühne:

„Ein so großes, permanent präsentes Ensemble erfordert eine Menge an choreografischer Feinarbeit. Da darf man schon staunen, wie [...] Regisseurin Julie Grothgar den Abend in den Griff bekommt. Ganz ohne Durchhänger, ohne Nachlassen der Intensität und Energie des Spiels. Man löffelt die „Erinnerungssuppe“, die Novarina uns halb im Scherz, halb im Ernst eingebrockt hat, hingebungs- und genussvoll aus.“

 

Andrea Müller, WAZ: 

„Die deutsche Erstaufführung von „Das eingebildete Tier“ macht deutlich, dass der Autor zurecht gefeiert wird. Leopold von Verschuer ist zudem eine geniale Übersetzung bzw. sinngemäße Übertragung des komplexen Textes gelungen.“ 

„Das Ensemble (Regie: Julie Grothgar) spielt lustvoll auf und meistert es auch bravourös, Texte vorzutragen, die gar keinen Sinn ergeben und daher schwer zu merken sind. Das lebendige Miteinander der Figuren macht vergessen, dass es eigentlich keine Handlung gibt.“

 

Helene Röhnsch, FAZ:

„Sprache ist für Novarina zentral, doch nicht im Sinne eines dramatischen Textes, der vom Schauspieler aufgesagt, vermittelt, interpretiert wird, um eine Handlung voranzutreiben. Sie fungiert für ihn eher als ontologische Urkraft des Theaters – und dem Schauspieler bleibt nichts anderes übrig, als sich ihr zu stellen.“

„Und wie diese zehn Spieler an diesem Premierenabend tanzen! Sie geben sich Novarinas Wuchttext völlig hin, fallen über ihn her – und übereinander. Sie singen, spielen, ringen miteinander und bilden einen Chor.“