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Ruhrpreis für Simone Thoma

Der Ruhrpreis für Kunst und Wissenschaft für das Jahr 2023 wird an die verstorbene Schauspielerin und Regisseurin Simone Thoma verliehen. Der Preis wird erstmalig posthum vergeben.

In Laufenburg/Baden aufgewachsen, besuchte Simone Thoma nach dem Abitur die Schauspielschule von Andrea Moll in Freiburg im Breisgau. Von 1988 bis 1992 studierte sie an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Hamburg. 1993 ging sie ans Theater an der Ruhr und entwickelte sich zu einem prägenden Ensemblemitglied.

Die Tiefe und Unbedingtheit ihrer Annäherungen an das Theater machten sie zu einer außergewöhnlichen Autorin eigenwilliger und berührender Figuren. Ihre außerordentliche Fähigkeit, in sich hineinzuhören, führte zu einer Klarheit des Denkens. Simone Thoma wurde zu einer treibenden Kraft vieler Inszenierungen.

Unter ihren vielen persönlichen Figurenerfindungen lassen sich beispielhaft erwähnen: Antigone (Sophokles), Doña Rosita (Federico Garcia Lorca), Narr in König Lear" (William Shakespeare), König Ubu/Am Königsweg (Alfred Jarry/Elfriede Jelinek), Mary Tyrone in „Eines langen Tages Reise in die Nacht" (Eugene O'Neill) oder Chou Chou in Roberto Ciullis "Clowns"- Projekten.

Seit 2010 trat Simone Thoma auch als Regisseurin hervor und entwickelte eine eigene Handschrift. Zuletzt in den Inszenierungen von „Gespenster" (Henrik Ibsen), antigone.ein requiem" (Thomas Köck) und „Anatomie eines Wortes/Der Ritt über den Bodensee" (Anza Pamber/Peter Handke).

Sie ist Förderpreisträgerin aus dem Jahr 1999 und wird nun mit dem Hauptreis posthum ausgezeichnet. Das Vergabegremium hat sich für die Auszeichnung ausgesprochen, weil die auch überregional sehr wahrgenommene Künstlerin eine herausragende und das Theaterleben in Mülheim an der Ruhr und darüber hinaus prägende Rolle spielte. Ihr Wirken, aus dem sie durch ihren plötzlichen Tod gerissen wurde, soll mit der posthumen Vergabe geehrt werden.

Der zweite Hauptpreis geht in diesem Jahr an den Mülheimer Bildenden Künstler Matthias Meyer. Die Preisverleihung findet am 03.12. in der Stadthalle statt.

Produktionen von und mit Simone Thoma 2013-23

Anatomie eines Wortes /
Der Ritt über den Bodensee

Anza Pamber, Peter Handke

 

 

Premiere: 02.09.2022

Ich, Antonin Artaud – Le Mômo (UA)

Nach Texten von Antonin Artaud

Premiere: 31.08.23

Clowns im Sturm

Eine komisch-musikalische Traumfahrt in die Fremde von Roberto Ciulli und Matthias Flake

Clowns unter Tage

Eine musikalisch-komische Fahrt unter die Erde von Roberto Ciulli und Matthias Flake

Gespenster

Henrik Ibsen

Heilig Abend

Daniel Kehlmann

König Ubu # Am Königsweg

Alfred Jarry, Elfriede Jelinek

Leonce und Lena

Georg Büchner

Germania. Römischer Komplex (UA)

Anagoor

Shortlist Berliner Theatertreffen 2023

Clowns 2 1/2

Ein komisch-musikalisches Unternehmen von Roberto Ciulli und Matthias Flake

antigone. ein requiem

Thomas Köck

Der Untergang der Titanic

Hans Magnus Enzensberger
Eine Komödie

Violetter Schnee (UA)

Vladimir Sorokin