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Erweiterte Realitäten

„Selten war der Einsatz von Virtual Reality so sinnfällig und formal stringent: ein meisterhaft designter Blick in die metaphysische Gegenwärtigkeit von Geschichte, im Wortsinn raum- und zeitüberschreitend.“ (Theater Heute, 2/24 über "Escaping Heldenplatz")

Das „Theater der erweiterten Realitäten“

Das Projekt „Theater der erweiterten Realitäten“ dient der kontinuierlichen Erforschung und Erprobung virtueller, immersiver und personalisierter Theaterwelten.

Ziel des Projekts ist die Gründung eines kontinuierlichen reflexiven Forschungsbereichs künstlerischer Produktion, einer neuen Sparte, die sich der praktischen Erprobung sowie der künstlerisch-wissenschaftlichen Erforschung virtuell erweiterter Theaterformate widmet.

Die kollaborative Kommunikation zwischen Schauspieler:innen und Publikum ist für uns unverhandelbar. Daher ist zentraler Ausgangspunkt für unsere Erforschung der technologischen Erweiterungen, dass das Theater weiterhin als Live-Medium erlebbar bleiben muss. Das Theater als Ort der kollektiven Begegnung soll stets Voraussetzung bleiben. Aus diesem Grund wird die Frage, ob oder inwieweit sich das kollektive und auf Kopräsenz basierende Ereignis Theater durch den Einsatz digitaler Technologien seiner kommunikativen Substanz beraubt werden könnte, kontinuierlich reflektiert.

Gleichzeitig sehen wir in der Erweiterung des Theaters um digitale Technologien viele neue Möglichkeiten. Konkret streben wir mit diesem Projekt an, die bestehenden Technologien der Extended Reality (XR) in ihrem vollen Potential systematisch zu untersuchen und zur Anwendung zu bringen. Gemeinsam mit unseren Partnern sind wir in der Lage, die technologischen Möglichkeiten den ästhetischen und dramaturgischen Erfordernissen anzupassen und in eigene Produktionen nachhaltig zu integrieren.

Im Fokus des Forschungsprojekts steht damit ein Theater der erweiterten Realitäten

Forschung: Fragen und Thesen

In dem Projekt „Theater der erweiterten Realitäten“ stellen wir uns der Frage, wie es gelingen könnte, das Medientheater vollends zum Wirklichkeitstheater werden zu lassen: Was geschieht, wenn das Theater über die gewohnten Bühnenformate hinauszugreifen versucht und Formen erprobt, die nicht mehr unterscheiden lassen, ob das Theater die Wirklichkeit inszeniert oder die Wirklichkeit das Theater? Wie kann Theater Perspektivität vorführen, um zu je eigenen Wirklichkeiten zu „verführen“?

Theoretischer Ausgangspunkt für die systematische Erforschung und Erprobung von virtuellen Technologien in die Theaterpraxis ist das etablierte Realitäts-Virtualitäts-Kontinuum nach Milgram/Kishino.

Das Kontinuum macht deutlich, dass alle Formen der jeweils mehr oder weniger medial vermittelten Wirklichkeiten prinzipiell ineinanderfließend zu begreifen sind. Entlang dieses Kontinuums werden im Projektverlauf verschiedene Möglichkeiten der Integration von Mixed Reality Technologien erprobt und umgesetzt.

„Von allen Immersionserlebnissen mit Techno, die es momentan auf deutschsprachigen Bühnen gibt […], ist dies [State of Euphoria] am Ende die intensivste, einladendste.“ (Theater Heute, 2/24)

 

Praxis: Stücke & Installationen

  • Zabriskie Point: interaktive kinetische Installation sowie körperbasierte Sound- und Videoarbeiten
  • State of Euphoria: Fraktal-Projektion und interaktive Videostream-Installation
  • Oneironautica 1+2: interaktive Pointcloud Narration in Virtual Reality
  • Auto_Nomos: Der einbeinige Läufer: interaktive, körperorientierte Narration in Virtual Reality
  • Escaping Heldenplatz: Mixed Reality Experience nach Thomas Bernhard
  • Castle Heldenplatz 3D oder Die große Gereiztheit: Filmische Virtual Reality Erfahrung
  • Ich, Antonin Artaud - Der wilde Harlekin: Hologramm-Projektion auf Hologauze

State of Euphoria (UA)

Eine theatrale Techno-Party

Nach Motiven von Rainald Goetz’ „Rave“

Premiere: 03.11.23

Escaping Helden­platz (UA)

Mixed Reality Experience

Nach Thomas Bernhard

 

Premiere: 09.11.23

Castle Heldenplatz 3D

oder Die große Gereiztheit

Virtual-Reality-Erfahrung

 

Eine telefonische Anmeldung ist erforderlich: 0208 599 01 88

Zabriskie Point

Interaktive Videoinstallation von Fabian Raith

Ich, Antonin Artaud - Der wilde Harlekin (DEA)

Nach Louis-François Delisle de la Drevetière

Übersetzung und Bearbeitung: Leopold von Verschuer

"Bilderrausch, Jubel und stehende Ovationen für die Premiere des zweiten Artaud-Stücks vom Meisterregisseur". (WAZ)

Oneironautica II

Von Laurenz Ulrich x MIREVI x Charlotte Triebus

AUTO_NOMOS
Der einbeinige Läufer

Text: Katharina Schmitt 

Adaption für VR: OBLIQUE SENSATIONS(Christoph Wirth & Markus Wagner)

Partner

Mit seinen Partnern tritt das Theater an der Ruhr dafür ein, die Theaterarbeit in der digital transformierten Gesellschaft entschiedener zu verorten und durch die Bündelung der jeweiligen Kompetenzen und Ressourcen gemeinsam neue Wege zu gehen.

Projektpartner sind:

 

Wir danken unseren Förderern für die Unterstützung des Forschungsvorhabens: Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen im Rahmen von NEUE WEGE in Zusammenarbeit mit dem NRW KULTURsekretariat.