Pressestimmen
Der enorme Premierenjubel des Publikums ist kaum verhallt, da erreichen uns die ersten begeisterten Kritiken zu UTOPIE 1, ein Grund zur Freude:
nachtkritik.de
Raum für Utopien gibt es in Zeiten gefüllter Kassen und wenn die globalen Krisen irgendwo tief im Osten oder Süden stattfinden – aber doch bitte nicht direkt vor unserer Haustür [...] Deshalb träumen wir derzeit nicht von einer freien und gleichen Gesellschaft [...] Nur ein von unbeugsamen Theatermachern bevölkertes Dorf im westlichen Ruhrgebiet hört nicht auf, von einer anderen Welt zu träumen:
Das Theater an der Ruhr in Mülheim hat dafür einen grandiosen Theatertext entdeckt – "Das eingebildete Tier" von Valère Novarina....Da fallen, rutschen oder klettern zehn Darsteller*innen durch einen mit einer Trittleiter ausgestatteten Versorgungs- oder Geburtskanal auf die Bühne und spielen mit der Sprache, dass es nur so eine Lust ist [...] Julie Grothgars Inszenierung löst etwas Erstaunliches aus: eine Veränderungsstimmung. Die Möglichkeit einer anderen Welt wird plötzlich konkret [...] Das wunderbare Ensemble jedenfalls spricht und singt auch mehrstimmig "gegen die Schwärze" an und erntet nach 100 super kurzweiligen Minuten riesigen Jubel.
Zur nachtkritik von Max Florian Kühlem
Frankfurter Allgemeine Zeitung
" [...] Und wie diese 10 Spieler an diesem Premierenabend tanzen! Sie geben sich Novarinas Wuchttext völlig hin, fallen über ihn her- und übereinander[...] Zum Schluß fragt eines der Blauwesen, ob es den Anfang seines Romans zitieren darf. Was folgt ist ein grandioser Monolog endloser, dadaistischer Neuanfänge [...]"
Zum Artikel von Helene Röhnsch
Die deutsche Bühne
Das Theater an der Ruhr brilliert mit der deutschsprachigen Erstaufführung von Valère Novarinas „Das eingebildete Tier“. Stück wie Inszenierung begeistern mit Sprachwitz, Bühnenpräsenz und gut durchdachter Unterhaltung [...] Ganz ohne Durchhänger, ohne Nachlassen der Intensität und Energie des Spiels. Man löffelt die „Erinnerungssuppe“, die Novarina uns halb im Scherz, halb im Ernst eingebrockt hat, hingebungs- und genussvoll aus.
Zur Kritik von Martin Krumbholz
Deutschlandfunk
„Meisterhaft jonglieren, balancieren, tanzen sie mit den Worten.“
Zum Radiobeitrag von Dorothea Marcus
WAZ
[...] Das Ensemble (Regie: Julie Grothgar) spielt lustvoll auf und meistert es auch bravourös, Texte vorzutragen, die gar keinen Sinn ergeben und daher schwer zu merken sind. Das lebendige Miteinander der Figuren macht vergessen, dass es eigentlich keine Handlung gibt. [...]
Charlotte Sprenger ruft zum Hinschauen auf den Tod (oder ein anderes Ende) statt zur Verdrängung auf. Was könnte gut daran sein, wenn etwas endet? Könnte dann nicht etwas Unschuldiges, etwas Neues entstehen?
So unterschiedlich der Ansatz der beiden Produktionen ist – jede findet am Premierenabend ihre Fans und reichlich Beifall.
Zum Artikel von Andrea Müller