Kunstparcours

Foto: RaumZeitPiraten
Der Kunstparcours ist parallel zu den Veranstaltungen begehbar.
NuklearNektar
Interaktive Laborküche der RaumZeitPiraten & Kara Handgraaf
Die begehbare raumgreifende Installation lädt ein zum Verweilen zwischen eigentümlichen Elixieren, die zum Trank dargeboten werden. Hier wird an einem anderen Rausch gekocht, eine sich selbst generierende Klanglandschaft wabert durch den Raum, mischt sich mit Tropfen einer unbekannten Essenz, dem Schaben eines Rührstabes in einer zähflüssigen Substanz, dem Blubbern von Flüssigkeiten in Glaskolben und Destillen.
In dieser Laborküche werden ungewöhnliche Zutaten in wirren Kombinationen zu einem Nuklearnektar miteinander vermengt. Visuelle, auditive und olfaktorische Reize bereiten den Besucher*innen eine substanzielle Auszeit.
Termin & Ort: jeden Freitag bis Sonntag im Künstlerischen Betriebsbüro im EG
Speaking in Tongues
Videoinstallation von Aernout Mik
Die Videoinstallation thematisiert Formen der Ekstase in neuartigen religiösen Bewegungen und im Kontext neoliberaler Geschäftswelten. Sie versammelt u.a. dokumentarische Aufnahmen der Riten und Zusammenkünfte von Pfingstgemeinden in verschiedenen Teilen der Welt und spürt ihren Erlösungsverheißungen nach. Wir zeigen einen Auszug aus dieser Arbeit.
Termin & Ort: täglich im 1. OG des Treppenhauses
Courtesy carlier | gebauer, Berlin
Commissioned by and produced for Global Prayers. Produced with the support of the Mondriaan Fund, the Hauptstadtkulturfonds Berlin, The Haus der Kulturen der Welt as well with the kind co-operation of metroZones-Center for Urban Affairs.
Gebetomat
Eine auditive Installation von Oliver Sturm
Der Gebetomat stellt die kleinste Form eines spirituellen Raums dar. Gedacht für Bahnhöfe, Flughäfen, Raststätten und andere öffentliche Orte, bietet er eine Gelegenheit zur inneren Einkehr. Gebete aus den großen Weltreligionen und zahlreichen anderen Glaubensrichtungen und religiösen Gemeinschaften ermöglichen an diesem Rückzugsort vielleicht sogar die kleine religiöse Ekstase.
Ort: im Foyer des Theater an der Ruhr
Oneironautical
VR-Installation von Laurenz Ulrich x MIREVI
Die 180°-Installation nimmt die Besuchenden mit auf eine digtale Traumreise in einen sich stückweise auflösenden Theatersaal, dessen Modell das Theater an der Ruhr ist. Wie in einem luziden Traum kurz vor dem Erwachen bewegt man sich durch eine Punktwolke des Gebäudes, sieht geisterhaft Personen auf der Bühne, hört Stimmen vergangener Vorstellungen und wird sich der Flüchtigkeit von Sinneserfahrungen bewusst.
Termin & Ort: täglich im 2. OG des Treppenhauses
Die Unzerstörbare Erinnerung
Anagoor
Photogrammetrisches Erinnerungsarchiv der physischen, psychischen und spirituellen Formen, die die Performer*innen in Trance während der Aufführung BROMIO angenommen haben.
Anagoor erstellt ein digitales Archiv von BROMIO das unzerstörbare leben, eine Installation, die als Triptychon aus drei Flügeln ersonnen wurde, eine immaterielle Erinnerung an die Performance, die im August und September 2023 im Theater an der Ruhr im Rahmen des Festivals Rausch 1 aufgeführt wurde.
Eine Videoarbeit, die als eine Porträt-Reihe der Performer*innen von BROMIO konzipiert ist, während sie individuell die Bewegungsmuster und -partituren ausführen, die die Ekstase im Kern der Performance beschreiben. Eine Art Katalog der Körper in Bewegung, bei dem der ekstatische Höhepunkt nicht mehr durch die Kraft der kollektiven Masse wiedergegeben wird, sondern in der individuellen Zerreißprobe beobachtet werden kann.
Die photogrammetrische Aufnahme gibt eine beunruhigende emotionale Körnung wieder, wie das Gespenst eines psychischen Risses, das der Bewegung eines Körpers im Raum zugrunde liegt, der Verlust der Grenzen der eigenen physischen Form hin zu einer inneren Sublimierung: eine plötzlich sichtbare Spur dessen, was normalerweise von unseren Augen nicht registriert wird.
Die drei Flügel des Triptychons arbeiten also in dem gemeinsamen Ziel zusammen, das Unsichtbare zu evozieren, ohne dem Kern der Theaterkunst zu widersprechen, nämlich das Unsichtbare durch poetische Kraft zu offenbaren. Sie stellen die Duplizität der dionysischen Maske dar, den konvexen und lächelnden Teil und den hohlen Teil, die Leere, die Kräfte nur aufnimmt.
Vor dem Triptychon steht ein iPad. Jede*r Betrachtende hat die Möglichkeit, den Beobachtungspunkt zu manipulieren und den Raum innerhalb und außerhalb des Körpers in Bewegung zu erforschen, nach dem Unsichtbaren zu suchen und den Riss zu beobachten.
Kreation Anagoor
Simone Derai, Konzeption und Regie
Giulio Favotto, Fotografie
Mauro Martinuz, Sounddesign
Marek Simonik, App Development
Termin & Ort: täglich im EG des Treppenhauses
Informationen
Ort
Theater an der Ruhr
Akazienallee 61
45478 Mülheim an der Ruhr